KEG-Wertebündnis

Fotoprojekt - Angekommen?!

Smartphones begleiten das Leben unserer Jugendlichen - weltweit. Sie haben die Zugewanderten auf der Flucht begleitet, speichern Bilder aus der alten Heimat, halten Eindrücke der neuen Heimat fest und dienen oftmals als einziges Sprach- und Verbindungsrohr zur alten Heimat. Aber auch im Alltag der Einheimischen spielen Smartphones eine große Rolle, die diese vor allem als Unterhaltungsmedium sehen. So finden sich darauf Videospiele, Musik sowie zahlreiche Schnappschüsse aus dem "normalen" Leben. Die Motive sind für die Jugendlichen alltäglich und selbstverständlich. Sie fotografieren sie, ohne ihnen große Aufmerksamkeit zu schenken.

Aus diesem Grund ist der erste Bestandteil des Projekts das eigene Fotografieren der Jugendlichen. Das Projekt richtet sich an einheimische und zugewanderte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit dem Ziel, über die Smartphone Fotografie Überlegungen anzustellen, inwieweit die Zugewanderten wirklich bei uns angekommen sind. Die eigenen Empfindungen der jungen Zugewanderten, Geflüchteten und Einheimischen sind Ausgangspunkt für das Fotografieren. Sich vertraut machen mit der neuen Heimat und deren Herausforderungen im Alltag stehen im Mittelpunkt der eingefangenen Motive.

Über das Medium der Fotografie kann man sich auch ohne bzw. mit geringen Sprachkenntnissen verständigen, denn Bilder sprechen eine ganz besondere Sprache. Sie haben eine einzigartige Aussagekraft! Jenseits vom sprachlichen Ausdrucksvermögen können sowohl materielle als auch emotionale Aspekte dargestellt werden. Sprachliche Kommunikation und Wertebildung bauen auf dieser ersten Verständigungsebene auf und schließen sich an. Über die Fotos kommen die Jugendlichen miteinander ins Gespräch, machen sich vertraut, erspüren die Befindlichkeit des anderen und lernen sich gegenseitig achten und schätzen. Gemeinsames und Trennendes taucht auf. Respekt, Rücksichtnahme, Akzeptanz und Toleranz des anderen sollen gefördert und verinnerlicht werden. Über die Fotografie und das Nachdenken über die Motive werden Vorurteile abgebaut und ein besseres Verstehen ermöglicht, denn im Gespräch über die entstandenen Fotos reflektieren die Beteiligten ihre jeweilige Situation.